Archive für 29.1.2011

Symetrie ist keine Ansichtssache

Obschon ich auch mal „fünfe gerade sein lassen“ kann, gehöre ich eher zu den ‘klassischen’ Typen, die es überwiegend aufgeräumt, geometrisch und symetrisch lieben. Diese Vorliebe hat mich durch die Ausbildung und die Arbeit meines ersterlernten Beruf des Tischlers begleitet. Bei der Millimeterarbeit mit Spaltmaßen, Gehrungen und Fugen kam mir das zugute. Ich lernte aber auch Menschen kennen, denen mein Verständnis von Genauigkeit nicht genau genug war und die meine Leistung zeitweise nur „befriedigend“ bewerteten. Jetzt ist es eher umgekehrt: mich stören Dinge, die andere Menschen oft nicht (mehr) wahrnehmen. Obwohl ich heute weit, weit weg vom Tischlerberuf entfernt bin, stören mich beispielsweise schiefe Schranktüren immer noch so sehr, dass ich umgehend einen Schraubendreher in die Hand nehmen und Abhilfe schaffen möchte. Hier in meinem Zimmer sehe ich täglich auf einen Kleiderschrank, dessen Türen sich über die Jahre „gesetzt“ haben und die nicht mehr gerade sind. Wie stark ich mich in letzter Zeit geändert habe, merkt man z.B. daran, dass ich deswegen keinen Ausschlag mehr bekomme. Auch die Schlafstörungen und die Albträume sind weg ;-)

Das heißt aber noch lange nicht, dass ich deswegen über alles Ungerade hinwegsehe. Toleranz und Großzügigkeit sind nicht gleichbedeutend mit Akzeptanz! Oft wünsche ich mir etwas mehr Genauigkeit und Sinn für Symetrie in meinem Umfeld.

Kleidung sitzt gerade einfach bequemer als verdreht und auch beim „Dauersitzen“ über Stunden entscheiden Zentimeter über Wohlbefinden oder Unbehagen. Bis hin zu Dekubitus ist eben alles eine Frage des Gleichgewichts und der Ausgewogenheit, Yin und Yang … ;-)

Nachtrag: Schokolade und Musik haben definitiv nicht die gleiche Wirkung.

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